Geschichte

Ein Professor mit Ideen

Aktualisiert am 30.03.2017 ProHeerbrugg / Über Uns / Geschichte
Die Talebene war sozusagen unbewohnt, und auf einer Karte aus dem Jahre 1796 sind neben dem Herrenwohnsitz nur drei Häuser auf dem Bergfuss eingezeichnet. 1839 hielt der aus Eisenbach stammende Professor Carl Völker seinen Einzug ins Schloss Heerbrugg. Sein Interesse galt unter anderem wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Problemen des Rheintals. Erfolg hatte der unternehmenslustige Schlossherr mit der Fabrikation von Drainierröhren. Am Fusse des Schlosshügels errichtete Professor Völker im Jahre 1856 eine Ziegelei. Damit hatte er den Grundstein zu einer Industrie gelegt, die später unter Jakob Schmidheiny und seinen Söhnen Ernst und Jacob eine schweizerische Bedeutung erlangen sollte.

Die neuere Geschichte Heerbruggs beginnt mit der Eröffnung der Bahnlinie Rorschach-Chur im Jahre 1858. Bei der Eröffnung der Bahn zählte der Weiler Heerbrugg etwa dreissig Einwohner. Die geringen Verdienstmöglichkeiten hatten einen grossen Bevölkerungswechsel zur Folge. Erst mit der Familie Schmidheiny, die seit 1865 das Schloss bewohnt, änderte sich dies. Die gute Verkehrslage sowie das billige Bauland begünstigten die Niederlassung zahlreicher Stickereifirmen. Die etwa 50 Schulkinder besuchten die Schulen je nach Gemeindezugehörigkeit entweder in Balgach oder Au. 1906 wurde mit Unterstützung der Gebrüder Schmidheiny eine eigene paritätische Schule gegründet. Der erste Weltkrieg und die Wirtschaftskrise versetzten der Stickerei empfindliche Schläge. Dieser Arbeitslosigkeit musste und wollte man in Heerbrugg entgegen steuern. Der von Jena kommende Ingenieur Heinrich Wild gründete 1921 eine kleine fachmännische Werkstätte. Die Fabrikate der Firma Wild haben inzwischen weltweiten Ruf erlangt. Für viele Familien im Rheintal wurde die „Optik“, die heutige Leica Geosystems AG, wie auch die Firma SFS Stadler AG zu sicheren Verdienstquellen.

Ein neues Dorfbild

Aktualisiert am 30.03.2017 ProHeerbrugg / Über Uns / Geschichte
Heute unterscheidet man den Schulkreis sowie den erweiterten Postkreis Heerbrugg. Heerbrugg ist keine eigene Gemeinde, der grösste Teil gehört politisch zur Gemeinde Au, zwei weitere, kleinere Teile zu Balgach und Berneck. Grosse Neubauten wie der Manor, der Coop, die Kantonalbank oder der Dornacherhof haben das Dorfbild in den 80er und 90er Jahren gewaltig verändert und gaben Heerbrugg fast ein städtisches Gepräge. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde Anfang 2009 dann auf dem ehemaligen Gelände der Stickerei Nüesch die weithin sichtbare Ellipse eröffnet sowie die Gebäude am Markt mit weitläufigen Ladengeschäften, einem Restaurant und vielen Wohnungen. Doch auch viele kleinere Gewerbe sind immer noch fest im Dorf verankert. Verschiedene Märkte – der monatliche Markt am Dienstag, Mai- sowie Herbstmarkt – und „Tage der offenen Tür“ werden immer wieder organisiert. Auch kulturell bietet Heerbrugg einiges. Mit dem Kino-Theater „Madlen“ finden jedes Jahr auf dem Schloss Heerbrugg die Schlosskonzerte im August statt, sowie die Blues & Jazztage im Frühling. Der grosszügige Bus- und Zugbahnhof ist die Drehscheibe des Mittelrheintals und auch deshalb wichtig, weil die Kantonsschule in Heerbrugg der Jugend des Rheintals Chancengerechtigkeit mit anderen Kantonen im Bildungswesen bietet. Die heilpädagogische Schule in Heerbrugg engagiert sich für die benachteiligten und behinderten Kinder und ist getragen von der Solidarität in der Region Rheintal. Und die Oberstufe Mittelrheintal beschult die Kinder aus Au, Balgach und Berneck.

Der Verein „ProHeerbrugg“, welcher 2001 gegründet wurde und dessen Präsident Markus Waser ist, sieht es als eine seiner Hauptaufgaben, die Förderung des Zusammenhaltes im Dorf Heerbrugg zu unterstützen und zu erhalten.